[29.11.2016] Matthias Hemprich und Gerhard Knötzsch führten am 26.11.2016 Zugplanbeobachtungen durch: „So langsam läuft im Eriskircher Ried der spürbare Herbstzug aus, heute zogen innerhalb von
4,5 h nur noch ca. 1000 Individuen uferlängs nach Nordwesten.
Auffallend ist der immer noch andauernde Durchzug vom Erlenzeisig mit ca. 500 Individuen, vom Gimpel mit 20 Ind. und 54 Fichtenkreuzschnäbel, die heute alle nach Südosten durchzogen sowie noch
einzelne späte Heidelerchen.
Die letzten diesjährigen Zähl-Kontrollen erfolgen dann am kommenden Wochenende, Schneefluchten werden separat erfasst.
Mit dem Zuzug von Großmöwen seit der letzten Woche häufen sich jetzt auch die Zahlen der Steppenmöwe mit heute 16 Ind., außerdem erstaunlich, dass alle 60 Mittelmeermöwen adulte Vögel waren.
Darunter ein dunkelköpfiges adultes Individuum.“
[10.11.2016] In den letzten Tagen wurde in Polen, Ungarn, der Schweiz, Österreich (Bodensee) und Deutschland (Bodensee, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) bei verendeten Wildvögeln –
am Bodensee hauptsächlich Reiherenten – der Geflügelpesterreger vom Typus H5N8 nachgewiesen.
Wolfgang Fiedler und Hans-Günther Bauer von der Vogelwarte Radolfzell, Max-Planck-Institut für Ornithologie informieren hierzu:
„Inzwischen ist bestätigt, dass wir einen massiven Ausbruch von hoch pathogenem Geflügelpestvirus H5N8 am gesamten Bodensee haben.
Dieses Virus ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand für die menschliche Gesundheit nicht gefährlich, für verschiedene Vogelarten und Nutzgeflügel dagegen aber, wie man sieht, schon.
Daher drei Bitten seitens der OAB:
1) Bitte keine Vogelkadaver einsammeln (außer nach entsprechender Bitte und Einweisung durch die Veterinärbehörden) und diese Vögel auch nicht berühren.
Es besteht sonst ein gewisses Risiko, dass wir selber zur Verschleppung der Viren beitragen.
2) Wer sich im Rahmen der WVZ oder für andere Beobachtungen direkt am Seeufer aufhält, sollte anschließend möglichst gründlich die Schuhe säubern und in jedem Falle mit diesen Schuhen
nicht
in Geflügelhaltungen gehen, um auch hierüber nicht unbeabsichtigt Viren zu verschleppen.
3) Da das Ausbruchsgeschehen durchaus Unterschiede zu 2006 aufweist, wäre es überaus wichtig und interessant, die Sichtungen toter Vögel zu notieren,
besonders natürlich im Rahmen der Wasservogelzählung am kommenden Wochenende.
"Kranke" Vögel sind problematisch zu erfassen und oft wohl auch gar nicht erkennbar (am ehesten noch, wenn sie sich am Ufer aufhalten).
Tote oder so gut wie tote Vögel fallen dagegen meist auf und wo sie auffallen, sollten Art, Anzahl, (Geschlecht, wo unterscheidbar), Ort sowie Datum / Uhrzeit notiert werden.
Diese Daten vom gesamten See bitte einfach formlos per E-Mail an Hans-Günther Bauer oder Wolfgang Fiedler (bauer@orn.mpg,de, fiedler@orn.mpg.de) senden -
und die zuständigen Behörden von Vögeln unterrichten, die sie einsammeln sollen.
Vielen Dank!
Wolfgang Fiedler, Hans-Günther Bauer“
Günther Bauer hat folgende Kontaktstellen für die Meldungen von tot aufgefundenen, möglicherweise infizierten Vögeln recherchiert:
Landratsamt FN: Dr. Günter Hermann [+49] (07541 2045162), Bereitschaft 0159 04204269
Landratsamt KN: Rettungsleitstelle Radolfzell [+49] 07732 9460121 (Endnummern 2, 3, 4 auch möglich)
Landratsamt LI: Veterinäramt (umgel.) [+49] 083 82270502
Vorarlberg: noch unklar, am besten Walter Niederer (Rheindeltahaus) informieren
Kanton SG: Wildhüter, Kantonspolizei --> Mirko Calderara [+41] 058 2290051
Kanton TG: Kantonale Notrufzentrale [+41] 117 oder 112
Kanton SH: Peter Uehlinger [+41] 052 6327101
[15.09.2016] Beim Wasserstand der letzten 2 Wochen – gut 380 cm Anfang September (Pegel Konstanz) abnehmend auf aktuell gut 360 cm – sind am Bodensee außer dem Vorarlberger Rheindelta und der
Bregenzer Aach Mündung praktisch keine Schlickflächen und damit kaum Rastmöglichkeiten für Watvögel vorhanden. Diese treten in größerem Umfang an weiteren Stellen am Bodensee erst unterhalb eines
Wasserstandes von ca. 340 cm hervor.
Im Rheindelta – insbesondere am rechten Rheindamm – lassen sich derzeit viele Watvogelarten beobachten. Die Individuenzahlen sind nicht zuletzt wegen der geringen Ausdehnung der verfügbaren
Schlickflächen eher gering, dennoch konnten in den Wochen 25 Watvogelarten, darunter einige Steinwälzer, Knutts, Sichel- und Temminckstrandläufer und auch Austernfischer, Kiebitzregenpfeifer und
Pfuhlschnepfe festgestellt werden.
Die Vögel lassen sich aus nächster Nähe beobachten. Dabei sind auch feinste Rufe wahrnehmbar.
Nach einem wahren Raubmöwen-Boom auf dem Bodensee in den letzten Jahren zeichnet sich - wie schon 2015 - auch im Jahr 2016 wieder ein schwaches Raubmöwenjahr ab. Dies mag zum einen am
Hochdruckwetter liegen, das zu verzögertem Zuzug aus Norden führt und das die Vögel das Binnenland eher einfach überfliegen lässt. Auch könnte auch ein geringer Bruterfolg wegen eines schlechten
Lemmingjahrs in den Brutgebieten der Grund sein. Bislang gelangen wohl fast ausschliesslich Zugbeobachtungen von Land aus, es scheinen keine stationären Raubmöwen in der Seemitte anwesend zu
sein.
[03.07.2016] - Das sommerliche Hochwasser, mit seinem (vorläufigen) Höchststand von 513cm (Pegel KN, 21./22.06.16), führte an verschiedenen Stellen zu überschwemmten Strassen. Auch die Hauptstrasse Moos - Radolfzell war davon mehrere Wochen betroffen. Der im Moment sinkende Bodenseewasserstand dürfte die Strasse bald wieder für den Verkehr freigeben.
[13.06.2016] - Im Rest. Rheinspitz in Altenrhein fand am 12.06.2016 die Vernissage des Buches "Der Alte Rhein" statt.
Rund 70 Gäste, unter ihnen Mitwirkende des Werkes, allen voran die Vertreter der Herausgeber und Verlegerschaft (Internationale Rheinregulierung) sowie Buchautoren und Fotografen, ferner auch die Gemeindevertreter der "Rheindeltagemeinden", kamen in den Genuss einer kurzweiligen Buchvorstellung.
Das neue Buch ist in vier Hauptkapitel unterteilt: 1 Spurensuche (Geologie und Geschichte), 2 Natur (Faszinierende Artenvielfalt), 3 Technik (Einfluss Mensch) und 4 Begegnungen (Bewegende Momente) und umfasst 244 Seiten.
Das Buch gefällt durch seine schöne Aufmachung und Fotos. Besonders gefallen haben mir als Gast der Vernissage der geologische Abriss über die Entstehung des Vorarlberger Rheindeltas und die zahlreichen historischen Fotos. Ein gelungenes Werk, das auch unter den Bodensee-Ornithologen Interesse finden dürfte. Das Buch kostet CHF 30.00 (zzgl. Versandkosten) und kann bei nachstehender Adresse bezogen werden:
Internationale Rheinregulierung, Parkstr. 12, CH-9430 St. Margrethen,
E-Mail: info@rheinregulierung.com
[29.02.2016] - Die Vielfalt in der Vogelwelt schwindet. Insbesondere bislang häufige und weit verbreitete Singvogelarten wie Baumpieper und Stieglitz weisen negative Trends auf. Die
jetzt veröffentlichte Studie „Vögel in Deutschland 2014“ beleuchtet die Hintergründe dieser Bestandsrückgänge.
Rund die Hälfte der Vogelarten unserer Felder und Wiesen nehmen im Bestand ab. Besonders betroffen sind die am Boden brütenden Arten und solche, die sich von Kleininsekten ernähren. Dafür werden
unter anderem die häufige und intensive Bodenbearbeitung sowie der starke Rückgang von Insekten verantwortlich gemacht. Trotz einzelner Erfolge bei Großvogelarten wie Schwarzstorch und Fischadler
reichen die Schutzbemühungen in Deutschland für einen Großteil der Arten, auf deren Erhaltung die Europäische Vogelschutzrichtlinie abzielt, noch nicht aus. [mehr ...]
[28.05.16] - Am 26.05.2016 wurde im Vorarlberger Rheindelta auf der rechten Dammseite eine Zitronenstelze entdeckt (Quelle: http://www.ornitho.ch/index.php?m_id=54&mid=384977).
Ende April 2015 wurde an derselben Stelle ebenfalls eine Zitronenstelze gesehen und anfangs Juni 2014 gelang Stefan Werner der Brutnachweis (siehe Bericht im News Archiv). Durch den Hochwasser führende Alpenrhein wurde die Brut damals leider vernichtet.
[14.05.2016] - Ab heute Samstag werden an verschiedenen Stellen am Bodensee während den Sommermonaten die Wasservögel wieder gezählt. Die ab 2009 durch Harald Jacoby als OAB-Projekt organisierte Sommer-WVZ findet damit ihre Fortsetzung, nachdem sie In den Jahren 2007 und 2008 noch als Teil des Vogelgrippe-Projekts durchgeführt wurde. Die Wasservögel werden hauptsächlich an ihren wichtigsten Brut- und Mauserorten erfasst. Die häufigsten Arten im Mai-August 2015 waren Blässhuhn, Haubentaucher, Kormoran, Kolbenente und Höckerschwan. Die Kolbenente z.B. war mit bis zu 5'000 Ind. (im Juli mit ca. 3'000 Mauservögeln) vertreten.
Ziel des OAB-Projekts: Die Etablierung der Sommer-WVZ in allen wichtigen Gebieten (z.B. auch noch Luxburg/Egnach und Hornspitze). Interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind herzlich willkommen und gebeten sich per E-Mail mit Harald Jacoby in Verbindung zu setzen.
Quellen/Links:
- Bundesamt für Umwelt (BAFU) |
Hydrologische Daten
- Land Vorarlberg | Wasserwirtschaft
- Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg
[11.04.2016] - In den letzten Tagen wurden vermehrt ausserhalb der Alpen (bis an die Nordseeküste) Alpenbraunellen und Schneesperlinge beobachtet. Auch im Bodenseeraum konnten am 10.4.2016 eine Alpenbraunelle an der Ruine Altbodman und 2 Vögel am Hohentwiel beobachtet werden. Es lohnt sich sicherlich auch andernorts die Augen offen zu halten.
Videoclip vom 16.02.2016, S. Trösch
[16.02.2016] - Seit dem 03.11.2015 hält sich im Fährehafen Konstanz immer noch eine junge Flussseeschwalbe auf. Auf ornitho.de und ornitho.ch wird der aussergewöhnliche Aufenthalt fast täglich dokumentiert. Der Vogel erscheint weiterhin agil und jagte auch heute bei Temperaturen von 2-3°C und einer Bise mit 3 Beaufort.
Rundbrief Nr. 245 - 250 erschienen
[31.10.2024] - Die Sammelausgabe 245 bis 250 des "Ornithologischer Rundbrief" mit dem Bericht über den Frühjahr 2022 bis Sommer 2023 ist erschienen und kann als PDF-Datei im Rundbrief-Archiv heruntergeladen werden.
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